Das integrierte Klimaanpassungskonzept für die Stadt Zweibrücken

Das integrierte Klimaanpassungskonzept für die Stadt Zweibrücken (KAnK ZW)

Liebe Zweibrückerinnen und Zweibrücker,

der Klimawandel ist längst auch in unserer Stadt spürbar: zunehmende Hitzewellen, Starkregenereignisse und Trockenperioden belasten Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft. Studien zeigen, dass diese Entwicklungen weiter zunehmen werden – mit mehr heißen Tagen, Tropennächten und extremen Wetterereignissen.

Um Zweibrücken auf diese Herausforderungen vorzubereiten, hat der Stadtrat am 01.10.2025 einstimmig das erste integrierte Klimaanpassungskonzept (KAnK) beschlossen. Es umfasst eine umfassende Stadtklimaanalyse (als Anlage), konkrete Handlungsempfehlungen für alle relevanten Bereiche und einen Maßnahmenkatalog, der von übergeordneten Strategien bis zu lokalen Projekten reicht.

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Besondere Schwerpunkte liegen auf:

  • naturbasierten Lösungen wie Entsiegelung, Begrünung, Wasserrückhalt und klimaresilienter Vegetation,
  • der integrierten Hitzeaktions- und -alarmplanung zum Schutz insbesondere vulnerabler Bevölkerungsgruppen,
  • sowie der Verknüpfung von Klimaanpassung, Klimaschutz und Biodiversität.

Das Konzept ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Politik, Fachinstitutionen und engagierten Akteur*innen vor Ort. Ziel ist es, die Lebensqualität in Zweibrücken zu sichern, gesundheitliche Risiken zu mindern und Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu nutzen.

Die Umsetzung der Maßnahmen wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt erfolgen – und lebt vom Mitwirken der gesamten Stadtgesellschaft. Denn Klimaanpassung gelingt nur gemeinsam.

Das vollständige Klimaanpassungskonzept können Sie hier einsehen: 

Das KAnK wurde am 23.09.2025 ausführlich im Bau- und Umweltausschuss vorberaten. Der BAU stimmte einstimmig dafür, dem Stadtrat den Beschluss zur Umsetzung des KAnK zu empfehlen. Dieser Empfehlung ist der Stadtrat am 01.10.2025 nachgekommen.

Hier können Sie die Präsentation einsehen, die die Inhalte des KAnK für den BAU zusammengefasst hat:

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Hintergrund Klimawandel

Die Veröffentlichung des KAnK ZW fällt in eine Zeit, in der der Klimawandel sich stark beschleunigt und verstärkt

Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (GPG) rufen deshalb in einer Ende September 2025 veröffentlichten Stellungnahme zu entschlossenem Handeln auf: Eine globale Erwärmung um bis zu 3 °C bis 2050 ist nicht mehr auszuschließen. Ein Temperaturanstieg in einer solchen Geschwindigkeit hätte fatale Folgen für alles Leben auf dem Planeten.

Doch es ist noch nicht zu spät zum Handeln!

Handeln beginnt auf kommunaler Ebene. Das KAnK weist nochmals auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hin, denn ohne die Begrenzung der Erderwärmung auf ein Minimum ist jede Klimaanpassung unwirksam. Die Menschheit kann sich ab einem gewissen Temperaturanstieg sich nicht weiter an die Wetterextreme und deren Auswirkungen auf unser Leben anpassen.

Zweibrücken bereitet sich mit einem Klimaanpassungskonzept frühzeitig und systematisch auf die Folgen des Klimawandels vor, um Lebensqualität zu sichern und Schäden zu minimieren. Klimaanpassung kann jedoch nur begrenzt wirken – deshalb bleibt Klimaschutz oberste Priorität. Beide Ansätze sollen gemeinsam zu einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und zum Schutz von Umwelt und Biodiversität beitragen. - KAnK ZW, S.1

Eine Lösung: Naturbasierte Maßnahmen

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Naturbasierte Maßnahmen, wie bspw. Moorrenaturierung, Wiederaufforstung, Waldumbau, Schutz von Böden und Gewässern, extensive Nutzung von Wiesen, Auen, Hecken, bilden eine perfekte Synergie zwischen Klimaschutz, Klimaanpassung und Schutz der Artenvielfalt.

Dies nennt man dann auch "Natürlicher Klimaschutz" (z. B. im Gegensatz zu technischem Klimaschutz, wie etwa der Einsatz von erneuerbaren Energien). 

Naturbasierte Maßnahmen bieten viele Chancen: Sie tragen durch Abkühlungseffekte und Wasserrückhalt wesentlich zur Klimaanpassung bei und stärken zugleich den Natürlichen Klimaschutz, indem sie CO2 speichern. Gleichzeitig entstehen wertvolle Lebensräume, was die Biodiversität (BD) stärkt und Ökosystemleistungen langfristig sichert.

65 % der Maßnahmen im KAnK sind deshalb naturbasiert.