Weitere Stolpersteine für Zweibrücken


"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten und zu Opfern des Nationalsozialismus wurden. Näheres zu diesem Kunst- und Gedenkprojekt findet man auf der Internetseite www.stolpersteine.eu.

Die Stadt Zweibrücken unterstützt diese von Patinnen und Paten unterstützte Gedenkarbeit gerne. Nachdem 2012 vor der Alten Steinhauser-Straße 30 ein erster Zweibrücker Stolperstein für das Euthanasieopfer Walter Frick verlegt wurde, kamen 2019 gleich zehn Steine auf einmal in der Wallstraße 44 dazu. Sie erinnern an Mitglieder der jüdischen Familie Weis/Löb, deren Wohn- und Geschäftshaus hier stand. Seit 2020 erinnern Steine an die Juden Otto Escales (Karlstr. 27) sowie das Ehepaar Chana und Emil Dellheim (Mühlstr. 1).

Am 27. November werden nun weitere zwölf Stolpersteine für ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens verlegt:


Hilgardstraße 22: Karolina u. Irma Weis (Paten: Marcel Pigeon und Mary Lynn O´Connell);

Hofenfelsstr. 70: sechs Steine für Mitglieder der Familie Moses (Pate: Jean Maurice Pigeon);

Hilgardstr. 2: das Ehepaar Rosa u. Siegfried Freundlich (Patin: Christine Brunner);

Kaiserstr. 49: das Ehepaar Sophie u. Bertold Kahn (Patin: Hedda Wilms)


"Dieser kleine Messingstein misst vielleicht nur 10 auf 10 Zentimeter, aber er ist gefüllt mit Geschichte. Er zeigt, dass dort wo ein Stolperstein verlegt wurde, jüdisches Leben stattgefunden hat. Hier wurde gelacht, geweint, geliebt, gestritten, gespielt, gekocht und gegessen, geschlafen – hier wurde gelebt. Hier fand Alltag statt, bis dieser durch die Gräueltaten der Nationalsozialisten jäh beendet wurde und in Sorge, Schmerz und schier endlosem Leid endete.

Die Stolpersteine sind Aufforderung zum Handeln. Sie lassen uns nicht in Ruhe wie es vielleicht andere Mahnmale oder auch Bücher tun. Sie stechen ins Auge, sie sind Teil des Alltags, sie säumen unseren Weg zur Arbeit, zum Einkauf oder zum Friseur. Sie werden auch mal schmutzig und müssen gereinigt werden – sie wollen gepflegt werden. Sie wollen beachtet werden und wer das nicht tut, stolpert", so Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza