Vortrag: Herzog Johann I. von Pfalz-Zweibrücken und der Zweibrücker Katechismus von 1588

Vortrag: Herzog Johann I. von Pfalz-Zweibrücken und der Zweibrücker Katechismus von 1588

Vortragender: Dr. Bernhard Bonkhoff


Es ist ein einmaliger Fall in der deutschen Kirchengeschichte des 16. Jahrhunderts: In einem Jahr werden vier Auflagen eines neuen Landeskatechismus bei drei unterschiedlichen Druckereien herausgebracht. Dies ist umso erstaunlicher, weil das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken durch die Feldzüge Herzog Wolfgangs noch hoch verschuldet war.


Johann I. von Pfalz-Zweibrücken, der zweitälteste Sohn Wolfgangs, war durch den Einfluss seiner Berater vom entschiedenen Lutheraner zum glühenden Anhänger des Calvinismus geworden. Die wichtigste Frage bestand für Johann nun darin, wie dieser Konfessionswechsel in der kirchlichen Praxis vollzogen werden könne.


Die Reformation Martin Luthers und der dort allgemein verwendete „Kleine Katechismus“, der bis dahin den Gemeindegliedern sowie der Pfarrerschaft als Grundlage diente, war in den Augen der Calvinisten nur der erste Schritt. Es musste eine „Zweite Reformation“ folgen und dies erforderte einen neuen Landeskatechismus. Als oberster Bischof verfasste der Herzog selbst das Vorwort und reiste zu den Pfarrkonventen in allen vier Oberämtern, um dem Buch den nötigen Nachdruck zu verleihen.


Der Vortrag wird in die vier Ausgaben des neuen Katechismus von 1588 einführen, den historischen Kontext beleuchten sowie die Folgen betrachten.

Organisator

Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina

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